KI im Griff: So verhindern Sie Datenlecks und Datenabfluss durch Schatten KI
Stellen Sie sich vor, Sie haben eine brillante Idee und teilen sie mit Ihrem Team. Doch plötzlich landet diese Information unbeabsichtigt in den Tiefen des Internets – dank unkontrollierter KI-Nutzung in Ihrem Unternehmen. Schatten-KI ist keine Science-Fiction, sondern eine reale Bedrohung, die Ihre vertraulichen Daten gefährden kann.
Um dieses drängende Thema zu beleuchten, haben wir unseren Sicherheitsexperten Nox eingeladen. Nox kennt die Risiken und hat effektive Strategien entwickelt, um Schatten-KI zu erkennen und zu unterbinden. Erfahren Sie, wie Sie Ihr Unternehmen schützen können, bevor es zu spät ist.
Aktuelles Szenario: Verbreitung von KI-Tools wie ChatGPT
Die Nutzung von KI-Tools wie ChatGPT, Google Gemini und Microsoft Copilot haben in den letzten Monaten rasant zugenommen. Diese Anwendungen bieten Unternehmen eine Vielzahl von Vorteilen, von der Automatisierung einfacher Aufgaben bis hin zur Bereitstellung fortschrittlicher Analysen und Empfehlungen. Durch ihre Zugänglichkeit und Benutzerfreundlichkeit sind diese Tools mittlerweile ein fester Bestandteil des Arbeitsalltags geworden. Allerdings birgt die breite Verfügbarkeit auch Risiken, insbesondere wenn die Nutzung nicht durch entsprechende Sicherheitsmaßnahmen kontrolliert wird.
Problemstellung: Wer nutzt diese Tools und welche Daten fließen dabei ab?
Ein zentrales Problem der Verbreitung von KI-Tools ist die inoffizielle Nutzung durch Mitarbeiter, oft ohne Wissen oder Zustimmung der IT-Abteilung. Diese Schatten-KI entsteht, wenn Mitarbeiter eigenständig KI-Dienste nutzen, um ihre Aufgaben effizienter zu erledigen. Dabei werden häufig sensible Daten wie Kundeninformationen, Geschäftsgeheimnisse oder interne Dokumente in die KI-Systeme eingegeben. Diese unkontrollierte Datenübertragung kann zu erheblichen Sicherheitslücken führen und das Unternehmen anfällig für Datenlecks und Cyberangriffe machen.
Risiken der Schatten-KI für Unternehmen
Nachdem wir uns im vorherigen Kapitel mit dem aktuellen Szenario der Verbreitung von KI-Tools wie ChatGPT und den damit verbundenen Problemen beschäftigt haben, werfen wir nun einen Blick auf die konkreten Risiken, die Schatten-KI für Unternehmen mit sich bringt.
Datenlecks und Datenschutzverletzungen
Die unkontrollierte Nutzung von KI-Tools durch Mitarbeiter kann schnell zu Datenlecks führen. Wenn sensible Informationen wie Kunden- oder Geschäftsgeheimnisse in externe KI-Systeme eingegeben werden, besteht die Gefahr, dass diese Daten ungeschützt im Internet landen. Dies kann nicht nur zu erheblichen Datenschutzverletzungen führen, sondern auch das Vertrauen der Kunden nachhaltig schädigen. Unternehmen müssen daher Maßnahmen ergreifen, um den Abfluss vertraulicher Informationen zu verhindern.
Beispiel: Ein Mitarbeiter einer Finanzabteilung nutzt ChatGPT, um komplexe Excel-Formeln zu verstehen. Dabei kopiert er versehentlich Kundendaten inklusive Kontoinformationen in das KI-Tool. Diese Informationen werden nun von der KI verarbeitet und könnten theoretisch durch Sicherheitslücken im KI-System abgegriffen werden, was zu einem massiven Datenschutzvorfall führt.
Jetzt neu: Schulungen zur Mitarbeitersensibilisierung
Sicherheitsbedrohungen und Cyberangriffe
Schatten-KI stellt auch ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Cyberkriminelle nutzen zunehmend KI-Technologien, um komplexe Angriffe zu orchestrieren. Durch die unkontrollierte Nutzung von KI-Tools innerhalb des Unternehmens können Sicherheitslücken entstehen, die von Angreifern ausgenutzt werden. Dies reicht von Phishing-Angriffen über die Einführung von Malware bis hin zu Ransomware-Attacken. Unternehmen müssen daher proaktive Sicherheitsstrategien entwickeln, um diese Bedrohungen abzuwehren.
Beispiel: Ein Entwickler verwendet eine nicht autorisierte KI-Anwendung, um Programmcode zu optimieren. Die KI empfiehlt eine scheinbar harmlose Bibliothek, die jedoch Malware enthält. Nachdem die Bibliothek in die Unternehmenssoftware integriert wurde, erhalten Angreifer Zugriff auf interne Netzwerke, wodurch sensible Daten gestohlen und Unternehmenssysteme kompromittiert werden.
Verlust von Unternehmensgeheimnissen und geistigem Eigentum
Ein weiterer kritischer Punkt ist der mögliche Verlust von Unternehmensgeheimnissen und geistigem Eigentum. Wenn Mitarbeiter ohne entsprechende Kontrollen auf KI-Tools zugreifen, können vertrauliche Informationen unabsichtlich preisgegeben werden. Dies kann nicht nur finanzielle Verluste verursachen, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens gefährden. Es ist daher unerlässlich, klare Richtlinien und Überwachungsmechanismen zu etablieren, um den Schutz wertvoller Unternehmensressourcen sicherzustellen.
Beispiel: Ein Produktdesigner nutzt eine generative KI, um Ideen für ein neues, noch geheimes Produkt zu generieren. Ohne es zu wissen, gibt er vertrauliche Informationen über das Design und die Funktionalität des Produkts preis. Diese Informationen könnten in den Trainingsdaten der KI gespeichert werden und anderen Benutzern zugänglich gemacht werden, was zu einem erheblichen Verlust an geistigem Eigentum führt und der Konkurrenz einen unlauteren Vorteil verschafft.
Methoden zur Blockierung von KI-Diensten
Nachdem wir besprochen haben, wie Schatten-KI im Unternehmen erkannt werden kann, ist der nächste Schritt, diese unautorisierte Nutzung effektiv zu blockieren. Hier sind einige bewährte Methoden zur Blockierung von KI-Diensten:
URL-Filterung und Anwendungskontrolle
Um die Nutzung von KI-Diensten wie ChatGPT zu verhindern, können URL-Filter und Anwendungskontrollen eingesetzt werden:
- URL-Filterung: Sperren Sie spezifische Domains, die für KI-Dienste bekannt sind, direkt über Ihre Webfilterprofile. Beispielsweise können Sie die Domain
chat.openai.com
blockieren. - Anwendungskontrolle: Nutzen Sie Anwendungssignaturen, um KI-Dienste zu erkennen und zu blockieren. Diese Signaturen können spezifische Merkmale der KI-Anwendungen identifizieren und den Zugriff unterbinden.
Beispiel: Mit beispielsweise Fortinet oder Check Point können Unternehmen durch die Konfiguration von URL-Filtern und Anwendungskontrollen gezielt den Zugang zu KI-Diensten blockieren.
Benutzerdefinierte Kategorien und Webfilterprofile
Eine weitere effektive Methode ist das Erstellen benutzerdefinierter Kategorien für AI-Tools:
- Benutzerdefinierte Kategorien: Erstellen Sie eine Kategorie für AI-Tools und blockieren Sie diese in Ihren Webfilterprofilen. Dies ermöglicht eine gezielte Kontrolle und verhindert, dass nicht genehmigte KI-Dienste genutzt werden.
Beispiel: Durch die Implementierung benutzerdefinierter Kategorien in FortiGate oder im Check Point Policy Management können Unternehmen sicherstellen, dass alle KI-Dienste, die nicht offiziell genehmigt sind, automatisch blockiert werden.
Überwachung von AI-Eingaben
Neben der Blockierung ist die Überwachung von AI-Eingaben ein wichtiger Schritt, um die Nutzung von KI-Diensten zu kontrollieren:
- Protokollierung von AI-Eingaben: Verwenden Sie Tools wie Fastvue Reporter in Kombination mit FortiGate, um die Eingaben in KI-Diensten zu protokollieren und zu überwachen. Dies hilft, verdächtige Aktivitäten zu erkennen und zu analysieren.
- Deep Packet Inspection (DPI): Aktivieren Sie die DPI, um detaillierte Informationen über den Datenverkehr zu erhalten und unerwünschte KI-Nutzung zu identifizieren.
Maßnahmen zur Vermeidung von Datenverlust durch KI
Wir haben in den letzten Abschnitten nur über die Risiken und die dunkle Seite der KI gesprochen. Doch in diesem Licht wollen wir die neue Technologie nicht stehen lassen. KI kann nämlich auch enorme Vorteile bieten und die Produktivität, Kreativität und den Arbeitsalltag verbessern. Deshalb ist es wichtig, nicht nur die Bedrohungen zu erkennen, sondern auch proaktive Maßnahmen zu ergreifen, um die sicheren Nutzungsmöglichkeiten von KI zu maximieren.
Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter
Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Vermeidung von Datenverlust ist die Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter. Jeder im Unternehmen sollte verstehen, welche Risiken mit der Nutzung von KI-Diensten verbunden sind und wie sie diese sicher einsetzen können.
Beispiel: Regelmäßige Schulungen zur Datensicherheit und bewährten Methoden im Umgang mit KI-Tools können helfen, das Bewusstsein für potenzielle Gefahren zu schärfen und sicher und verantwortungsbewusst mit diesen Technologien umzugehen.
Jetzt neu: Schulungen zur Mitarbeitersensibilisierung
Einhaltung von Sicherheitsstandards
Die Einführung spezifischer KI-Richtlinien ist essenziell, um die sichere Nutzung von KI-Diensten im Unternehmen zu gewährleisten. Diese Richtlinien sollten klare Vorgaben und Best Practices enthalten, darunter:
- Genehmigungsprozess: Definieren Sie, welche KI-Tools verwendet werden dürfen und durchlaufen Sie einen Genehmigungsprozess für neue Anwendungen.
- Datenschutz und Vertraulichkeit: Legen Sie fest, welche Arten von Daten in KI-Tools eingegeben werden dürfen, um den Schutz sensibler Informationen zu gewährleisten.
- Richtlinien: Schaffen Sie klare Nutzungsbedingungen, die den sicheren Umgang mit KI-Anwendungen regeln und den Mitarbeitern bewährte Praktiken vermitteln.
- Überwachungs- und Auditverfahren: Implementieren Sie Verfahren zur kontinuierlichen Überwachung und regelmäßigen Überprüfung der Nutzung von KI-Tools.
Wer ist verantwortlich für KI im Unternehmen?
Die Nutzung von KI bringt sowohl enorme Chancen als auch neue Herausforderungen mit sich. Um die Risiken der Schatten-KI zu minimieren, sind klare Richtlinien und kontinuierliche Überwachung erforderlich. Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass Regulierungen wie die geplante KI-Verordnung der EU notwendig sind, um einen sicheren Rahmen zu schaffen.
Erfahrungen in unserer Firma zeigen, dass die Verantwortlichkeit für KI in vielen Unternehmen noch ungeklärt ist. Oft liegt sie bei der IT-Abteilung oder dem Datenschutzbeauftragten. Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, den Datenschutzbeauftragten zu schulen und auch als KI-Beauftragten einzusetzen oder gleich einen externen KI-Beauftragten zu berufen.